Diabetischer Fuß: erhöhtes Risiko für einen Vitamin-B1-Mangel?
Der diabetische Fuß ist die Folge eines Diabetes mellitus. Warum Diabetiker auf ihren Vitamin-B1-Haushalt achten sollten.
Ein diabetischer Fuß kann sich im Verlauf eines Diabetes mellitus entwickeln, wenn die Blutzuckerwerte langfristig zu hoch sind. Der Zucker greift sowohl die Nerven als auch die Gefäße an. Besonders oft betreffen die Nervenschädigungen die Füße und Hände. Aufgrund dieser Nervenschädigung – der Polyneuropathie – nehmen Diabetiker kleinere Wunden oft nicht oder zu spät wahr, weil das Schmerzempfinden eingeschränkt ist. Zusätzlich ist die Durchblutung in den Füßen und Beinen wegen der Gefäßschäden vermindert. Wunden heilen dadurch schlechter, können sich entzünden und sich zu größeren Geschwüren auswachsen. Erfahren Sie, welche Symptome ein diabetischer Fuß verursacht, warum ein Vitamin-B1-Mangel Menschen mit Diabetes besonders oft treffen kann und wie Sie mit einem ausgeglichenen Vitamin-B1-Spiegel Nervenschäden bei Diabetes verhindern oder deren Fortschreiten bremsen können.
Was ist ein diabetischer Fuß?
Mit dem Begriff „diabetischer Fuß“ oder „diabetisches Fußsyndrom“ bezeichnen Ärztinnen und Ärzte alle krankhaften Veränderungen am Fuß von Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind. Ein diabetisches Fußsyndrom kann sich je nach Stadium unterschiedlich zeigen. Das Krankheitsbild kann von einer Fußpilzinfektion, über trockene Haut, Schwielen, unbemerkte schlecht heilende Wunden bis hin zu großen Wunden reichen. Im schlimmsten Fall müssen die Ärztinnen und Ärzte den betroffenen Fuß amputieren.
Der diabetische Fuß ist eine Folge der Zuckerkrankheit. Er kann entstehen, wenn die Blutzuckerwerte bei Diabetes dauerhaft zu hoch sind. Der Zucker greift sowohl die Nerven (Polyneuropathie) an den Füßen und an anderen Körperregionen als auch die Gefäße (diabetische Angiopathie) an.
Wie entsteht ein diabetisches Fußsyndrom?
Verschiedene Mechanismen spielen bei der Entstehung des diabetischen Fußsyndroms eine Rolle:
- Die Schmerzempfindlichkeit ist aufgrund der Nervenschäden vermindert, sodass Betroffene kleinere Wunden und Druckstellen nicht mehr wahrnehmen. Solche Verletzungen können zum Beispiel durch den Tritt in kleine Glassplitter oder einen Nagel entstehen. Auch zu enge, reibende Schuhe oder Bündchen an Strümpfen und Socken, die in die Haut einschneiden, können Druckstellen und Wunden verursachen. Zudem ist die Temperaturempfindlichkeit herabgesetzt und damit steigt das Risiko für Verbrühungen und Verbrennungen. Wichtig ist es daher, Nervenschäden schon im Ansatz zu vermeiden.
- Bei Menschen mit Diabetes kann die Neuropathie durch einen Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) bedingt sein. Diabetiker haben einen erhöhten Vitamin-B1-Bedarf und scheiden zugleich mehr Thiamin über den Urin aus. In Studien wurde nachgewiesen, dass Menschen mit Diabetes im Durchschnitt zwischen 75 und 90 Prozent weniger Vitamin B1 im Blutplasma haben. Diesen Mangel an Thiamin können Sie effektiv beheben. Besonders geeignet ist Benfotiamin, eine fettlösliche Vorstufe des Vitamins B1 (Thiamin). Der Körper kann Benfotiamin, zum Beispiel in milgamma® protekt, deutlich besser aufnehmen als „normales“ Vitamin B1. So ist es im Organismus auch besser verfügbar. Mit Hilfe von Benfotiamin lassen sich Nervenschäden, die durch einen Vitamin-B1-Mangel bedingt sind, behandeln.
- Die Durchblutung in den unteren Extremitäten (Bein, Fuß) ist bei Diabetes herabgesetzt und der Blutfluss ist eingeschränkt. Weil an den Wunden zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe ankommen, können sie schlechter heilen. Ohne rechtzeitige Behandlung werden solche Wunden häufig sehr groß und tief. Auch Krankheitserreger wie Bakterien oder Pilze können die Wunde infizieren und Entzündungen auslösen, weil bei Menschen mit Diabetes zusätzlich das Immunsystem herabgesetzt ist. Schlimmstenfalls droht bei einem diabetischen Fuß die Amputation von Zehen oder sogar des gesamten Fußes. Daher sind für zuckerkranke Menschen auch regelmäßige Kontrollen der Füße so wichtig.
Wie häufig ist ein diabetischer Fuß?
In Deutschland leben mehr als 8,5 Millionen Menschen mit Diabetes mellitus. Etwa 20 bis 30 Prozent der Menschen mit Diabetes mellitus entwickeln im Laufe ihres Lebens einen diabetischen Fuß.
Wichtig ist es, den diabetischen Fuß rechtzeitig zu erkennen und konsequent zu behandeln, um eine Amputation zu vermeiden. Fast die Hälfte aller Patienten mit diabetischem Fußsyndrom müssen mit einer kleineren oder größeren Amputation rechnen. Das A und O sind deshalb Vorsorgeuntersuchungen bei der Ärztin oder beim Arzt, eine gründliche Fußpflege und regelmäßige Fuß-Checks, um Verletzungen und Druckstellen selbst aufzuspüren.
Diabetischer Fuß: Symptome
Ein diabetischer Fuß entwickelt sich meist schleichend und bleibt oft längere Zeit unbemerkt. Von außen sieht der Fuß bei Diabetes oft noch gesund aus, aber im Inneren gibt es bereits Schäden an den Nerven und Blutgefäßen. Manchmal leiden Diabetiker bereits vor der Erstdiagnose „Diabetes mellitus“ unter den Symptomen des diabetischen Fußsyndroms, ohne diese richtig zu deuten.
Die Symptome bei einem diabetischen Fuß sind individuell sehr verschieden. Die meisten Betroffenen leiden an Nervenschäden (neuropathischer diabetischer Fuß), Durchblutungsstörungen (ischämischer diabetischer Fuß) – oder an einer Kombination aus beidem.
Warnsignale einer Nervenschädigung durch Diabetes (Typ 1 oder Typ 2) sind:
- Druckstellen und vermehrte Hornhaut an den Füßen
- Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen, Druck, Kälte und Wärme, Kribbeln in den Beinen und Füßen („Ameisenlaufen“)
- Taubheitsgefühle im Fuß und Bein
- sehr trockene, warme Haut – die Haut verliert Feuchtigkeit, weil die Schweißdrüsen nicht mehr richtig gesteuert werden
- schlecht heilende Wunden, besonders an der Fußsohle
Symptome für Durchblutungsstörungen in den Füßen und Beinen bei Typ-1- oder Typ-2-Diabetes können sein:
- Der Fuß fühlt sich aufgrund der Minderdurchblutung kühl an.
- blasse oder bläulich verfärbte Haut
- Schmerzen in den Beinen, Waden oder Zehen, allen voran beim Gehen, später auch in Ruhe (z. B. Beinschmerzen nachts im Schlaf oder tagsüber beim Entspannen auf dem Sofa oder im Sessel). Solche Schmerzen in den Beinen durch Zucker können jedoch fehlen, wenn zugleich Nervenschäden vorhanden sind.
- kaum tastbarer Puls an den Füßen
- offene Wunden, oft an den Zehen oder an der Ferse
Diabetischer Fuß: vorbeugen und erkennen
Einem diabetischen Fußsyndrom können Sie bis zu einem gewissen Maß vorbeugen – mit folgenden Maßnahmen:
- Achten Sie auf dauerhaft gut eingestellte Blutzuckerwerte – so lassen sich Nerven- und Gefäßschäden oft vermeiden.
- Sorgen Sie für eine gute Vitamin-B1-Versorgung – verzehren Sie Lebensmittel, die reich an Vitamin B1 sind, zum Beispiel Vollkornprodukte, Weizenkeime oder mageres Fleisch (z. B. vom Schwein). Bei Diabetes genügt die Ernährung jedoch oftmals nicht, um den Vitamin-B1-Bedarf zu decken. Dann können Arzneimittel mit dem Wirkstoff Benfotiamin dem Mangel vorbeugen oder diesen ausgleichen. Nervenschäden, die durch den Vitamin-B1-Mangel bedingt sind, können so verhindert beziehungsweise die Symptome gelindert werden.
- Druckstellen an den Füßen vermeiden: Tragen Sie gutsitzendes Schuhwerk, das aber nicht zu eng ist und drückt. Achten Sie auch darauf, dass Socken und Strümpfe weiche Bündchen besitzen, die nicht in die Haut einschneiden.
- Verletzungen vermeiden: Laufen Sie zuhause und draußen am besten nicht barfuß, sondern tragen Sie grundsätzlich Schuhe.
Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, einen diabetischen Fuß rechtzeitig zu erkennen.
- Lassen Sie Ihre Füße regelmäßig von einem Arzt untersuchen. Sagen Sie ihm oder ihr auch, ob und welche Symptome sie haben.
- Auch eine professionelle medizinische Fußpflege ist ratsam.
- Kontrollieren Sie Ihre Füße regelmäßig selbst auf Veränderungen, Druckstellen und Verletzungen – eventuell nehmen Sie einen Handspiegel zu Hilfe oder bitten Sie Angehörige oder Pflegekräfte um Unterstützung beim Fuß-Check.
- Nehmen Sie auch kleine Verletzungen oder Druckstellen ernst und suchen Sie ärztliche Hilfe – warten Sie nicht ab, bis sich größere Wunden oder Geschwüre gebildet haben.